Moin Moin Hamburg, Moin Moin Altona, Moin Moin liebe Freunde des bewegten und Audio-Logbuchs.
Du bist hier gelandet, weil du entweder über Spotify oder Apple oder deinen
Podcatcher deiner Wahl diesen Podcast irgendwie gefunden hast.
Oder, was wahrscheinlicher ist, zumindest am Anfang jetzt, du bist Leser in
meines Newsletters oder meines Blogs und folgst mir schon eine Weile.
Und vielleicht hast du sogar die ersten Versuche dieses Podcasts gehört.
Wer mich ein bisschen besser kennt, der weiß, dass ich über Fußball-Podcast über den FC St.
Pauli und jetzt auch wieder über den HSV mit meinem Freund Oliver.
Und das bringt mir sehr viel Spaß.
Ich könnte den ganzen Tag podcasten, ehrlich gesagt. Und ich möchte das hier
jetzt auch nochmal wieder machen.
Also die Idee war, dass ich mir Themen aus meinem Blog suche,
aus dem Newsletter, aus dem Blog.
Und ich habe euch vorher gefragt bei Mastodon, wer mir dort folgen will,
ring2 at norden.social Eine sehr schöne Instanz, wie ich finde.
Und da habe ich gefragt, worüber soll ich denn so schreiben?
Über das Leben allgemein, über Mallorca, da gibt es auch ein paar Artikel zu,
über Segeln oder über Dänemark.
Und ihr habt geantwortet, mach mal bitte über Segeln und über Dänemark.
Und da habe ich mir ein paar Blogartikel rausgesucht, einen etwas längeren, auch von diesem Jahr.
Und ein paar kurze, die auch, wenn ich mich nicht irre, in mein Format 500 Zeichen gepasst haben.
An dieser Stelle meinen allerherzlichsten Dank an meinen einzigen regelmäßigen
Abonnenten und Supporter, an Christoph.
Du, Christian, hier mal vorab, würde ich mal sagen.
Und ihr könnt mich supporten unter steady.page.
Da sucht ihr mal nach blogfrei oder logbuch.
Oder unter ko-fi.com slash ring2.
Und da herzlichen Dank an alle, die mir da ein Anlegebier ausgegeben haben.
Solltest du eins mir ausgeben wollen, findest du da Beiträge von Einmalzahlungen im Euro.
Oder 5 Euro jeden Monat, je nachdem, was dir gerade so passt, wie du das gut findest.
Ich freue mich auf jeden Fall über jedes Feedback, ob das monetär ist,
ob das Kritik ist, ob das ein Daumen hoch ist oder eine Empfehlung,
eine Weiterleitung, wie auch immer. Herzlichen Dank.
So, und jetzt arbeiten wir mal aktiv gegen den Winterblues.
Als ich das aufnehme, ist es 17 Uhr hier in Hamburg, es ist schon duster,
und das Schiff liegt schon seit zwei Wochen oder noch nicht mal zwei Wochen,
alle zwei Wochen an Land und ja, friert da vor sich hin und vermisst mich hoffentlich genauso,
wie ich es vermisse und da gibt es nichts besseres gegen, als sich das gemütig
zu machen vielleicht mit einer Mentholzigarette und Baileys in einer heißen Badewanne oder wie.
Mr. Lebowski, der Dude mit einem kleinen Jolly, habe ich beides,
oder alle drei Sachen nicht getan.
Aber ich habe mich hier einfach mal gemütlich hingesetzt und mir ein paar Beiträge vorgenommen.
Und die lese ich euch nicht nur vor, sondern ich gebe euch so ein bisschen Hintergrundinformationen,
wieso ich diese hier jetzt rausgesucht habe und was mir an diesen Orten so gefällt.
Alle Orte, die ich heute beschreibe, liegen in der dänischen Südsee.
Die dänische Südsee, die heißt wirklich nur auf Deutsch so, auf Dänisch heißt
sie Südfynske Öhau, also das südfynische Inselmeer.
Und das ist quasi Nomen est Omen,
das beschreibt die Inseln, diese kleinen sehr pittoresken Hüge-Inseln, die südlich von Fyn,
also südlich von Svendborg auf der einen Seite und südlich von Farborg auf der anderen Seite liegen,
die größte davon, Ereux.
Grenzt quasi das Gebiet der dänischen Südsee. Und jeder, der schon mal sich
ein Schiff geschartert hat oder mit Freunden in Richtung Dänemark gesegelt ist,
der hat mindestens schon mal davon gehört.
Und es gibt auch eine tolle Regatta, die heißt Rund-Ärö.
Es gibt auch noch eine tolle Regatta, die geht ein Hand rund um Füden.
Das ist mir alles immer zu viel gewesen.
Aber dort wird ordentlich gesegelt. Und das mache ich mit meiner Familie auch
schon seit inzwischen 16 Jahren regelmäßig und davor natürlich auch als Kind
und überhaupt, wenn man mal mit Segeln war.
Und mittendrin in dieser dänischen Inselwelt liegt die Insel Dreiö.
Und die heißt auch genauso, Dreiö, nicht Dreiö oder Dregö oder wie auch immer.
Deutsche versuchen Dänisch zu sprechen, sondern sie heißt Dreiö,
weil man immer Inseln sieht des dänischen Archipels, egal wohin man sich dreht. Also dreht.
Dreht auf Plattdeutsch und auch dreht auf Dänisch, zumindest ungefähr.
Und der Text, den ich euch vorlese, ist aus meinem Blog und er ist 500 Zeichen
lang und heißt Die Ostsee, dänische Südsee, drei Ö, eine Insel mittendrin,
segelnd erfahren ein wundervoller Ort.
Einmal auf See bleibt das Land zurück und mit ihm alle Gesellschaft.
Alles müssen auch. Einhandsegler beispielsweise haben dann viel zu tun und wenig zu sprechen.
Während sie nach dem Einstellen der Segel in den Himmel blinzeln,
auf der Suche nach Schweinswein am Horizont oder vielleicht die Segelback stellen
und mal kurz baden gehen.
Hier ist alles da und nichts zu kaufen. Man wüsste auch gar nicht was.
Und dieser Text ist erschienen frei nach Nils Minkmars Treppe,
ein Ort, an dem man nichts kaufen muss und da muss ich sofort an drei Öl denken
wo man da was kaufen kann das ist ja was anderes, nichts kaufen zu müssen oder
einfach nichts kaufen zu können.
Und schräg gegenüber von 3Ö liegt auf der Insel Ereö die Werft- und Industriestadt Söbi.
Und Söbi ist so ein bisschen die kleine hässliche Schwester von Eres Köbing
und Marstal, während Marstal die reichste Stadt von Ery-Malvar,
die bedeutendste seglerische Handelsstadt in ganz Nordeuropa,
muss man sich irgendwie mal reinpfeifen.
Wenn ihr den Roman Die Ertrunkenen nochmal in die Finger bekommt, lest ihn gerne.
Der spielt fast ausschließlich in Marstal.
Und wer dann mal da war oder da ist, der kann sich dann die ganzen Straßen angucken.
Und um Marstal geht es da ja auch nochmal ganz kurz. Aber jetzt der längere
Text und der geht über Söbi.
Und in Söbi trauern sie wahrscheinlich immer noch, denn Söbi hat eines seiner
Markenzeichen, seiner Botschafter verloren, den Hafenmeister von Söbi,
der dieses Jahr gestorben ist und der ein echtes Original war.
Da mache ich vielleicht nochmal extra eine Bonussendung zu.
Dieser Text auf jeden Fall ist aus dem September 2025 und heißt Söbi,
die kleine Kunst des Verfalls.
Er ist in der Form eines Logbooks geschrieben, also war Teil des Newsletters,
den du auch hier unten drunter abonnieren kannst und geht folgendermaßen.
Söbi Hauen, stürmischer Wind aus Südost in Böen 8, also ganz schön Knaster in
der Luft, Gewitterneigung, 26 Grad.
In Söbi, dem nördlichsten Hafen der dänischen Ostseeinsel Ere,
gibt es an jeder Ecke Kunst.
Eine Kunstschule und ihre Schülerinnen pflanzen überall in der Fee und werft
statt Vergänglichkeit in die Gegend.
Auf dem Weg zum Bäcker, der an diesem Tag geschlossen hat, Luket Til Vilelis,
was immer das auch bedeutet, zur Sicherheit erklärt mir der zahnlose Bäcker
das auch nochmal. Luket, also geschlossen, ja, danke.
Dann verschwindet er mit seinem schönsten Lächeln in der Backstube und ich bleibe
ohne Brötchen diesen Morgen.
Auf dem Weg hoch zum Bäcker liegt ein Motorboot auf der Seite und rottet vor sich hin.
Aus seinem Inneren ragt ein Holzmast mit einer antiken TV-Antenne.
Entweder ist das von der Sturmflut übrig geblieben oder das ist Kunst, sagt B.
Später, als wir die Ausfallstraße wieder runterlatschen, ohne frisches Brot.
Das pittoreske Café am Hafen hat aber geöffnet. Das ist selten,
meist hat es zu, wenn wir in Zöwi sind.
Was mich immer ein wenig irritiert, dass in einer Gegend, die so sehr touristisch
geprägt ist, der Ladenschluss krasser praktiziert wird als in einer Kleinstadt
im Harz in den 70er Jahren.
In Bad Sachs so. Oder Goslar.
Vor der Terrasse steht ein Werbeschild für Hansen-Iß, das Eis meiner Kindheit.
Ein rechteckiger Vanilleeisblock mit Schokoüberzug.
So einfach kann Perfektion sein. Schlappe sieben Euro kostet die Zeitreise in
meine Kindheit. Heute nicht.
25 Prozent davon sind Mehrwertsteuer, erklärt mir die nette Besitzerin des Cafés,
die beim Reden gleichzeitig lachen kann.
Ich verdiene nur fünf Kronen daran. Aber ab und an muss es eben sein,
sagt sie. dann kaufe ich mir auch eins und reise zurück ins Dänemark der 70er Jahre.
Beinahe werde ich schwach, aber nein, heute nicht.
Die Sirene in der Werft pfeift zum Feierabend. Pünktlich und getaktet wird hier gearbeitet.
An alten Raseglern, ollen Kymos aus Monrovia und Fähren.
Fähren gibt es allerdings relativ viel hier. Alles verfällt in einer irgendwie ordentlichen Art.
Maschinenhallen werden durch einfaches Dastehen zur Kunst.
Partinal überzieht den Hafen, den die meisten nur zum Ankommen oder Abreisen
nutzen. um weiterzufahren ins
Puppendörfchen Erosköbingen oder als Sprungbrett in die dänische Südsee.
Oben an der Straße und mittendrin, bei der alten Mühle, die schon lange keine
Flügel mehr hat, sind Häuser zu verkaufen.
Generationenwechsel ohne Nachzug. Niemand schaut mir aus den einfach verglasten
Fenstern, die Uhr am Kirchturm ist abgebaut.
Ich mag das da. Fast lebendig ist dieser Verfall, aus dem nur punktuell was
Neues entsteht, nur um selbst wieder zu verwelken, wie dieser Schaukasten mit
Seetank von der Kunstklasse letztes Jahr.
Wer weiß, vielleicht wird dieser Fleck noch zum klimamäßig gelobten Land.
Am Mittwoch hatten wir hier dänischen Hochsommer, kühle 26 Grad im Schatten,
als in Baden-Württemberg der Asphalt platzt.
Es ist inzwischen 18 Uhr, wir gehen zurück zum Boot, denn der Hafenmeister macht
seine Runde. Und die will man nicht verpassen.
Er ist neu, was denn mit dem alten Hafenmeister passiert sei.
Leo, dem alten Mann mit der Kapitänsmütze und dem verzierten Holzstock,
mit dem er immer auf die Bugkörbe der Boote haut, morgens um sieben,
wenn du abends nicht bezahlt hattest. Das weckt Tote.
Leo ist krank, sagt der neue Hafenvogt. Sehr krank.
Das sei traurig und anstrengend, weil er das mindestens 20 Mal am Tag erzählen muss.
Ich nicke und denke, das ist doch irgendwie auch toll, wenn ich so viele Menschen vermisse.
Leo sah immer älter aus, als er wahrscheinlich war. Man sah ihm an,
dass er gerne etwas trank.
Und PC waren seine Sprüche auch nicht. Und davon hatte er eine Menge.
Damit passte er zu diesem Hafen. Und nun verfällt auch er.
»Immerhin in Söbi kommt noch der Hafenmeister persönlich. Man muss sich nicht
mit einer doofen App unterhalten, um die horrenden Hafengebühren zu bezahlen«, sagt man Nebenliga.
»Dafür sind die Duschen aus den Neunzigern«, sagt meine Mitseglerin.
»Auf diese Form der Patina kann ich verzichten«, sagt sie.
»Ich mag den patinalen Verfall trotzdem, bei dem sich das einst Moderne zusammenzieht und stoisch rostet.
Mit der Zeit wird's Kunst. Von ganz allein.«.
Ja, und dann denke ich, ich würde jetzt auch gerne nach Söbi,
obwohl ich befürchte, dass das da im Winter auch ein bisschen trostlos und langweilig ist.
Aber ich war noch nie da im Winter. Vielleicht sollte ich das mal machen oder
vielleicht wart ihr mal da.
Naja, ihr wisst schon.
Fährt man von Söbi aus ein bisschen nach Süden, dann kommt man an diesem sehr
pittoresken Dörfchen Eres Köbing vorbei.
Und noch ein bisschen weiter südlich ist die Hafenstadt Marstal.
Und zu der habe ich auch mal 500 Zeichen geschrieben. Vor einer ganzen Weile.
Am 20.08.2024.
Auf Marstal liegt so eine Grundbedrücktheit, die man beinahe greifen kann.
Auch da überall Verfall.
Noch nicht mal der örtliche Puff findet Freier. Marstal verschwindet langsam.
Das zerfledderte Schild der Bagherie, also der Bäckerei, erneuert keiner.
Marstal hadert, ein Jahrhundert nach seiner größten Blüte und versinkt in Bedeutungslosigkeit.
Und doch erwächst immer wieder was Neues im alten Rott.
Unten am Hafen hat er neues Café aufgemacht. Das probier ich mal aus.
So viel Mut soll man doch belohnen.
So und da bei der Umfrage rausgekommen ist,
dass ein Podcast zwischen 15 und 30 Minuten euch am allerbesten gefällt und
weil ich das mal testen will hier mit dem kleinen Mikro und überhaupt,
lese ich euch noch einen kleinen,
ganz noch einen viel kürzeren, ich glaube es war nur ein Tweet oder so von 2013 vor.
Lavendel statt Bordstein, hat auch mit Dänemark zu tun.
Oh, das kommt aus Trönse, das ist auch in Südfühnen, also noch auf Fühnen,
das fühlt sich so ein bisschen wie eine Insel an, ist aber keine.
Und gehört zur Kommune Svendborg.
Und da bin ich an einem Lavendelhaus vorbeigegangen. Also ein Haus,
in dem vor dem Haus, auf dem Haus, um das Haus herum, lauter Lavendel blüht.
Und wo man an einer Straße längst läuft, die keine Bordsteine hat und keine
Bürgersteige, sondern einfach nur die Straße und dann kommt die Wiese und dann kommt viel Lavendel.
In Dänemark gibt es selten Bürgersteige und Bordsteine. Alles ist bunt,
blüht und weigert sich gegen graue Formen.
Und ich glaube, den Menschen hier geht es besser.
Das war kurz, aber auch trotz, verlege ich trotzdem.
So, das war mein kleiner, kleiner Appetithappen.
Ich habe vor, dieses kleine Format mindestens einmal die Woche zu posten.
Und dann könnt ihr mir mal erzählen, wann für euch irgendwie das am besten passt.
Ist das ein Thema für Sonntag, wo man beim Kaffee sitzt und weil man Oma schon
drei Stunden zugehört hat, vielleicht den Kopfhörer aufsetzt,
um sich mal von mir ein bisschen ins Block beamen zu lassen?
Oder ist das besser, wenn ich am Mittwoch aufnehme und ihr kriegt das am Donnerstag,
wenn ihr morgens zur Arbeit fahrt und dem Schlado entgegen, dem Schlado und
dem nicht sichtbaren Sonnenaufgang im Winter jetzt entgegen.
Schreibt mir mal zurück, wie ihr das findet und wie ihr meint, das hören zu wollen.
Themen gibt es ja genug.
Also Dänemark hatten wir jetzt schon, Segeln kommt bestimmt noch.
Ich würde gerne noch was über Mallorca machen, weil da kann man sich auch so herrlich wegbeamen.
Und da gibt es auch Orte, genauso wie in Dänemark,
die, also kleiner Vorgucker vielleicht,
ich bin ab und an mal alleine in Can Pastilla am Strand von El Arenal,
also da wo es im Sommer Schinkenstraßen, Brötchen und Sangria im Eimer gibt und so.
So und da ist aber im Februar, wenn ich da hinfahre, ist da nichts los.
Da gibt es so ein paar Fahrradfahrer und was ich faszinierend finde ist,
dass man in diesen Orten auf Mallorca immer noch das alte Dorf,
das eigentlich völlig überlagert ist durch Fahrradfahrer.
Und Schwanenschnitzelbuden und Sparmärkte und chinesische Touristen-Läden.
Gibt es aber dieses Dorf, das es da jahrhundertelang vorher gab, gibt es immer noch.
Mit einer Kirche und einem Marktplatz und einer Bar, wo man sich auch im Februar,
also im Winter trifft, wo man ins Gespräch kommt.
Und wenn die merken, man ist irgendwie den dritten Tag in Folge da und trinkt
da seinen Kaffee, dann kommt man mit denen ins Gespräch.
Und das ist so ein bisschen wie das, was ich euch gerade vorgelesen habe,
dass in Ereö so ein bisschen alles verfällt.
Von Modernität ist da nichts mehr zu sehen. Das ist auch auf Mallorca so.
Nur, dass sich das nochmal versteckt hinter so einer touristischen Fassade.
Wenn ich sowas sehe, darüber muss ich denn bloggen. Und jetzt muss ich eben auch drüber podcasten.
In dem Sinne, herzlichen Dank fürs Zuhören.
Schreib mir bitte zurück oder noch schöner ist, teile diesen Podcast an Freunde,
denen das vielleicht auch so geht, dass sie ab und an gerne mal was vorgelesen bekommen,
meine Freundin und Hörerin M, die hört meine Podcasts immer zum Einschlafen
ich bin dir nicht böse, wenn du das auch machst nur heute mit knapp 20 Minuten wird das ich weiß nicht,
musst du eine schnelle Einschläferin sein, in diesem Sinne Bis nächste Woche.