War es das schon Genossen?
S2425

War es das schon Genossen?

Episode description

Woran es liegen könnte, dass die 30 Millionen nicht eingenommen werden - und was ich mir vom FCSP wünschen würde …

In dieser Episode bespreche ich die spannende Entwicklung der St. Pauli Genossenschaft und deren Potenzial im internationalen Fußball.

Mit bereits 15.000 Unterstützern sind wir auf dem besten Weg, eine echte Alternative im Fußball zu schaffen. Ich erörtere die Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf Finanzierung und Kommunikation, und betone die Notwendigkeit einer klaren internationalen Strategie. Zudem lade ich die Hörer ein, aktiv an dieser Bewegung teilzunehmen, um die Werte des FC St. Pauli zu fördern.

Wir streben an, die Genossenschaft als langfristige Investition in die Zukunft des Vereins zu positionieren und die Prinzipien von Solidarität, Gerechtigkeit und Gemeinschaft zu bewahren. Gemeinsam können wir den FC St. Pauli als Plattform für Veränderung etablieren.

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Moin Moin St. Pauli, hier ist Erik von St. Pauli Pop und am besten ich zeige

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meine Zähne nicht so, die sehen ja richtig übel aus.

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Ja, ich bin grün angemalt, ich habe einen Alpha-Kanal freigeschaltet und ich

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bin jetzt ein Beta-Mann.

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Ein, naja, führt zu nix dieser Spaß.

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Ich wollte mich mal mit euch über neue Formen der Videokasperei unterhalten.

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Aber nur ganz kurz, denn es geht jetzt darum, Genossen, dass wir St.

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Pauli zu einer echten Alternative im internationalen Fußball machen.

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Es sind inzwischen 15.000 Menschen, die Genossinnen geworden sind,

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bei der ersten Genossenschaft im internationalen Profifußball.

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Wie man hört, will der HSV sogar unserem Beispiel folgen.

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Nach Schalke 04 wäre das der zweite Traditionsklub, der sich sagt,

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alleine nur auf Kühne und auf Gazprom setzen ist vielleicht nicht so richtig strategisch angesagt.

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Da binden wir doch unsere Supporter als Investoren, Investorinnen an uns und

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genau darum soll es heute gehen.

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Es geht heute um die St. Pauli Pop Genossen, äh Quatsch, das ist ja auch ganz geil, die St.

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Pauli Pop Genossenschaft. Vielleicht machen wir ja nochmal einen Verein.

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Nein, angedacht ist sowieso, unseren kleinen Podcast als Fanclub einzutragen,

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denn könntet ihr nämlich, die ihr uns ganz cool findet und wir so sozusagen so eine Art St.

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Pauli-Fans gegen Diskophobie Fanclub machen, der sich darunter sammelt.

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Schreibt mir mal in die Kommentare, wie ihr das findet.

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Und ich lese euch jetzt, weil der Vorlese Mittwoch ist, einen Artikel vor vom 11.11.2024.

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Kein Karnevalsthema, sondern er heißt Genosse Pop.

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Es ist ein wenig so, als wäre man in Los Altos in der Garage dabei gewesen,

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als der erste Apple Macintosh das Licht der Welt erblickte.

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Es ist dasselbe Gefühl wie bei dem Stapellauf eines Schiffes.

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Die Reise beginnt nun endlich, das Baby schwimmt, der weite Ozean liegt vor

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einem und ein Turn beginnt, der das, was wir unter modernem Fußball verstehen,

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nachhaltig verändern soll.

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Also ich habe gesigned, nennen mich Genosse Genossinnen.

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Ich habe am 11.11. einen Genossenschaftsanteil des FC St. Pauli,

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der FCSP-EG Genossenschaft gezeichnet.

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Willi, Markus und Tobi, alle aus diesem Podcast sind ebenfalls Genossen. Markus mit C auch.

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Dirk auch. Also eigentlich alle, die mit diesem Podcast im weitesten Sinne zu

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tun haben, sind Genossinnen geworden.

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Ich war sofort angezündet von der Idee, mit einer Genossenschaft die Fußball

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oder wenigstens unsere kleine Welt, die ja sich auch um Fußball dreht, zu verändern.

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Ich sehe nach wie vor mehr darin als ein taktisches Entschuldungstool,

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was es ja im ersten Schritt zumindest leider sein wird.

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Ich sehe die Kraft, den Oligarchen und Kapitalschleudern in dieser Welt,

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in dieser unseren Fußballwelt etwas entgegenzusetzen,

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etwas was Kraft und auch Macht entfalten kann in Deutschland und auch international.

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Jetzt sind Stand heute knapp 19 Millionen Euro zusammengekommen.

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Von den angestrebten 30 Millionen, um die Darlehen und Verbindlichkeiten für

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Stadion in selber Höhe komplett ableisten zu können, ist der FC St.

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Pauli noch ein bisschen entfernt.

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Und ich glaube, ich ahne oder ich glaube zu wissen und ahne warum.

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Denn das, was mich am meisten stört daran, und ich muss gleich erstmal sagen,

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ich weiß nicht, ob ich es besser hätte hinkriegen können, aber das ist ja Bloggern

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meistens egal, die können ja nichts anderes als nur meckern.

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Nee, ich will auch nicht meckern.

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Ich will nur sagen, das Timing war einfach blöd, weil man aus dem Ziel, die...

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Stadion für Bildlichkeiten abzubezahlen, automatisch und weil es einem auch

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finanziell sowieso gerade nicht so gut geht,

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Stichwort DIY und Corona und die ganzen Dinge, die wir aus dieser Zeit noch

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mit rübergeschleppt haben,

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Das alles hat den Grund, dass die ganze Kommunikation der Genossenschaft auf

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diejenigen zielte, die sowieso schon im Umfeld des FC St. Pauli herum operieren.

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Also die Leute, die auch das Museum supporten, die das vielleicht sogar mitgegründet haben.

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Die Leute, die sich die Mühe machen, einen Podcast oder einen Blog zu schreiben rund um den FC St.

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Pauli. Die Leute, die in organisierten Fanszenen unterwegs sind,

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in der Süd, in der Gegengrade, in Fanclubs.

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Mitglieder, vielleicht sogar sporttreibende Mitglieder, obwohl dann hätte man

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vielleicht ein bisschen mehr erreicht. Denn der FC St.

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Pauli hatten, meine ich, wesentlich mehr Mitglieder, als jetzt Genossinnen geworden sind.

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Es war eigentlich eine Komplikation in Richtung derer, die sowieso dabei sind

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und die hat man jetzt auch bekommen.

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Jetzt hat man das Problem, dass man keine weitere Geschichte hat,

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um beispielsweise eine internationale Geschichte zu erzählen.

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Zumindest habe ich das noch nicht mitbekommen. Ich habe von noch keiner internationalen

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englischsprachigen oder griechischsprachigen Kampagne gesehen,

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in der OKE beispielsweise AI-optimierte Versionen von Koba-Videos,

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wie es ja auf St. Pauli ehrlich gesagt ist.

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Jahrzehnte, jahrhundertelangen Usus ist, die eigene Dienstleistung auch offensiv

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anzugehen, wenn die Leute gerade mal vorbeigehen.

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Das alles vermisse ich so ein bisschen.

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Also die internationale Ansprache, ich hatte das vor kurzem schon gesagt in

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unserem Podcast, für mich wäre der Moment,

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in dem jetzt gerade die ganze Welt verrückt wird, in der Trump seine zweite

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Präsidentschaft, die ja wahrscheinlich so enden wird wie Putins zweite Präsidentschaft,

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das heißt also never ending.

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Das heißt in der Welt, in der sich auch in Deutschland und in Europa die rechten

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Kräfte immer weiter ausbreiten und damit das ungezügelte Finanzkapital sich

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auch all derer Dinge ermächtigt,

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gegen die wir uns dann, wenn wir uns quasi zurückziehen ins Private,

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zurückziehen ins gemütliche FC St.

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Pauli-Kiezchen, nicht mehr kümmern können.

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Aber es gibt Länder, es gibt Leute, die können dem nicht entfliehen und die

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brauchen unseren Support.

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Und dafür wäre die Genossenschaft wirklich gut.

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Weil wenn der FC St.

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Pauli als Plattform, wenn dieses Mantra grundsätzlich stimmen sollte,

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das heißt, je erfolgreicher wir sportlich sind,

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desto größer ist die Reichweite für unsere Ideen, für unsere politischen Ideen

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und Überzeugungen, dann müssen wir so viel Geld einsammeln wie möglich.

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Dann müssen wir das Spiel mitspielen. Dann müssen wir in...

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Diesem Jahr die Klasse erhalten, im nächsten Jahr vorbereiten,

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dass wir übernächstes Jahr international spielen.

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Dann müssen wir mehr Genossinnen, vielleicht die Spieler als Genossen gewinnen

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oder eine Idee generieren.

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Wie Nachwuchsspieler vielleicht nicht nur einen gut dotierten Vertrag bekommen,

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sondern auch gleich eine Genossenschaftsidee, die sie mittragen können in ihrer

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Karriere, die ja nicht nur beim FC St. Pauli stattfinden wird.

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All solche Ideen finde ich wichtig. Ich finde auch, dass man jetzt schon vor

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Ende der Zeichnungsfrist mit der Kommunikation darüber anfangen muss,

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was als nächstes vorbereitet wird.

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Beispielsweise der Durchmarsch des FC St.

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Pauli im Frauenfußball, weil das einfach einfacher geht, man weniger Geld braucht,

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um dort Champions League zu spielen.

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Wenn wir wirklich die Plattform und unsere Reichweite auf der Plattform Fußball

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als Maßstab nehmen, dann wäre das eine geeignete Strategie.

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All das wird so im Nebensätzen angedeutet, aber eine klare Strategie,

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eine klare Aussage, da geht es hin.

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Das wird mit, das verstehen wir unter Rock'n'Roll Football, das ist Punk-Rock,

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wie wir ihn verstehen als FC St.

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Pauli international und als Basis sozusagen bauen wir die Genossenschaft.

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Das fehlt mir alles noch ein bisschen.

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Ich bin einigermaßen positiv gestimmt, dass ich da offene Türen einrenne.

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Ich verstehe auch, wenn es Berührungsängste, nicht aber Berührungsüberlegungen

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gibt, ob man wirklich alles auf die politikulturelle Karte setzen soll.

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Und ich möchte angesichts auch der politikulturellen.

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Zäsur, die wir im Deutschen Bundestag heute erlebt haben, das Präsidium und

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alle Beteiligten beim FC St.

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Pauli dringend auffordern und bitten, macht das.

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Macht das, was ihr angefangen habt mit dem Gedenken an die Opfer von Hanau.

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Dafür nochmal ein ganz, ganz herzliches Dankeschön an die Mannschaft,

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an den Verein, dass er das, was ich mir ganz lange wünsche, nämlich die,

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direkte Verschränkung von Profimannschaft, Profitum im Verein mit dem,

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was das Stadion ausmacht, was uns ausmacht, was wir auf den Ring,

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ich kriege schon wieder Gänsehaut, wenn ich daran denke,

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wie Dapo und Jojo Eggestein und all die tollen Leute die Namen der Verstorbenen,

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der Ermordeten in Hamau ausgesprochen haben,

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sodass wir ihren Namen nicht vergessen und dass wir als FC St.

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Pauli eine kraftvolle Stimme sind in einer Welt, die immer wahnsinniger wird.

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Und dafür brauchen wir Geld, wenn wir Profifußball spielen wollen.

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Wir brauchen sehr viel Geld.

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Und vielleicht wäre der Anfang für euch, wenn ihr euch überlegt,

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Genossen zu werden, der Link ist in den Shownotes, ihr werdet quasi Genosse

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von mir oder Genossin von mir.

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Ihr könntet Genosse Oke sagen, wenn ihr ihn im Stadion trefft.

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Oder ihr macht es einfach nur, um die Idee vom Fußball des FC St. Pauli zu unterstützen.

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Wenn ich das alles richtig verstehe, dann...

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Wird in den ersten Jahren wahrscheinlich nicht so richtig viel Rendite rausfallen.

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Auch das halte ich im Übrigen kommunikativ für einen Fehler.

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Das ist nicht nur eine Werteanlage, sondern es ist eine Wertanlage.

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Eine Genossenschaft ist ein Unternehmen.

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Es ist eines der sozialsten und coolsten Unternehmensformen,

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die ich kenne. Aber es ist dafür ausgelegt, um kapitalistische.

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Profitorientierte Unternehmungen zu starten.

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Und das muss man auch sagen.

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Das ist eine Geldanlage, die eben keine reine moralische oder emotionale Anlage ist.

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Anders als die Anleihe, die ich mir ausdrucke und an die Wand hänge,

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ist die Genossenschaft ein Unternehmen.

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Und dieses Unternehmen braucht auch eine Idee, wie es seine Shareholder,

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und das sind wir in diesem Fall, an dem Unternehmenserfolg beteiligt.

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Das heißt also nur zu sagen, naja, die ersten Jahre wird alles,

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was die Genossenschaft erwirtschaftet, höchstwahrscheinlich,

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natürlich immer abhängig von der Generalversammlung der Genossenschaft,

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die anders entscheiden kann,

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aber höchstwahrscheinlich werden wir, dadurch, dass wir viele Fans in der Genossenschaft

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haben und keine Anleger,

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werden wir keine Erträge ausschütten.

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Das heißt also, jemand, der jetzt Genossin wird, zahlt 100 Euro,

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die er oder sie wahrscheinlich nicht wieder rausbekommt so schnell,

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selbst wenn irgendwann einmal 1,5 Prozent, 2 Prozent Rendite am Gewinn herausfallen.

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Das halte ich ganz persönlich für einen Fehler, das nicht zu kommunizieren,

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weil man sich dadurch institutionelle Anleger oder Anleger, die das auch als

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Geldanlage sehen, verprellt.

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Weil die sich natürlich fragen müssen, wirklich ganz ehrlich,

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und wir müssen uns auch fragen,

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sind wir so offen, dass Unternehmer Leute mit Kohle, die den Fußball in unserem

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Sinne verändern wollen und sagen, ja, macht mal, hier habt ihr das Geld,

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aber ich möchte bitte mindestens so viel daraus haben, wie ich mittelfristig

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auf einem Tagesgeldkonto bekomme.

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Vielleicht sogar einen Tick weniger, aber so 1,5% im Jahr müssten das eigentlich sein.

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Ich muss mir jetzt schon ausrechnen können, wann die 100 Euro,

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die ich quasi dem Verein schenke, damit er diese Genossenschaft aufbaut,

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wann ich die wieder da draußen habe.

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Solche Fragen werden zwar auch beantwortet, aber sie stehen irgendwie nicht

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so richtig im Fokus, was ich leider auch für einen Fehler halte.

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Denn das ist hier keine AStA-Veranstaltung, das ist ein Unternehmen.

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Und wir wollen die kommerzielle, wie sagte Oke im Interview mit Jan van Aken,

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eine hochkapitalistische Veranstaltung, die FIFA und die UEFA und die DFL und

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alles, was da stattfindet.

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Und wir wollen da mitspielen.

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Und wenn wir mitspielen wollen, dann müssen wir auch, ja, wenn wir die Regeln

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brechen wollen, dann müssen wir sie erstmal lernen und beweisen,

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dass wir da mitspielen können. In diesem Sinne, Forza St.

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Pauli, Forza Genossinnen und Genossen, seint hier unten, da irgendwo.

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Da unten ist der Haken, um Genossinnen zu werden.

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Und wenn ihr viel Glück habt, könnt ihr den Abend erst mit Jackson Irvine gewinnen.

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Na, das ist doch was. In diesem Sinne, das ganze Stadion.